Beim TC Wertingen hat man sich dazu entschieden, an der provisorischen Punktrunde des Verbandes nicht teilzunehmen, weil der organisatorische Aufwand einfach zu groß wäre. Weil aber die Punktspiele fehlen, gibt es im Verein offensichtlich eine Sehnsucht nach Tennis. So steht die Clubmeisterschaft in diesem Jahr im Mittelpunkt, Corona sorgte quasi für besondere Titelkämpfe.
Es gibt in diesem Jahr einen ganz anderen Modus als üblich, die Clubmeisterschaft wurde geteilt und einzelnen Wettbewerbe gehen konzentriert über die Bühne. Teil eins waren die Doppel-Wettbewerbe, Teil zwei werden im August die Einzelspiele sein. Bei den Doppeln ging es mit dem Mixed an einem Wochenende los, danach spielten die Herren und zum Schluss die Damen. Eins aber bestätigte die Sehnsucht nach Wettbewerbs-Tennis: Der Spaß war groß, das Niveau gut und das Publikum mit Abstand und Begeisterung dabei, die Terrasse vom Vereinsheim jeweils proppenvoll, so dass auch der Rasen zur Sitzgelegenheit wurde. Turnierleiter Andreas Unger hatte ganze Arbeit geleistet und brachte alle Wettbewerbe reibungslos über die Bühne.
In allen Wettbewerben gab es erst Gruppenspiele, bevor es in die Entscheidung ging. So also auch im Mixed, doch in den Finalspielen gab es besondere Konstellationen, weil die jeweiligen Besetzungen der Doppel (und natürlich die Paarungen) vorher ausgelost wurden. So spielte im kleinen Finale um Platz drei das Ehepaar Marianne und Helmut Wirth gegeneinander. Marianne zeigte ihrem Mann wie die Bälle fliegen und holte sich mit Helmut Gumpp Rang drei. Helmut Wirth wehrte sich aber mit Andrea Ruß beim 4:6, 6:3, 10:12 im Tiebreak. Im Finale spielte Rainer Laux gegen seinen Schwager Niko Szodruch, der an der Seite von Stephanie Zegula das bessere Ende für sich behielt. Laux und Silke Holzmayr trumpften anfangs auf, gewannen den ersten Satz gleich mit 6:0, dann zeigten die späteren Meister ihr Können, nach dem 7:6 musste wieder der Tiebreak entscheiden, den Zegula/Szodruch klar mit 10:4 gewannen.
Am zweiten Wochenende waren die Herren dran, jeder spielte gegen jeden in den Gruppenspielen, Spannung war angesagt. Im Finale standen sich schließlich Robert Fellinger/Wolfram Berweck und Manuel Bacher/Thomas Glonner gegenüber. Es gab einen heißen Kampf, den Fellinger/Berweck mit 7:5, 6:3 für sich entschieden. Rang drei holten sich schließlich Fabian Demharter/Walter Ohnheiser gegen Schalk/Shu.
Die Damen sorgten dann für den krönenden Abschluss der Doppel-Wettbewerbe. Auch bei ihnen wurde kein Ball verloren gegeben und hier holte sich Marianne Wirth an der Seite von Bianca Pintar den Titel, der ihr im Mixed noch versagt blieb. Das Meister-Doppel ließ ihren Gegnerinnen Maria Bacher und Tanja Unger nur wenig Chancen und siegte klar mit 6:2, 6:4. Platz belegten Lara Döhler und Melanie Wagner.
Richtig Ruhe wird auf der schmucken Anlage auf dem Judenberg in Wertingen keine eintreten, denn die Sehnsucht nach Tennis bleibt. Im August beginnen die Einzelwettbewerbe, die am Samstag, 5. September, mit den Finals enden sollen. Der Ball fliegt also auch ohne Punktspiele, dennoch hoffen alle auf eine normale Punktrunde im nächsten Jahr. Und auf ähnlich gute Clubmeisterschaften… (kkp)